CHRONIK

Ausstellung mit Werken von
INGE SCHOLZ-STEPHAN

Café PARADOX Garmisch-Patenkirchen: 30. September 2001

Das doppelte PARADOX:
Dies ist nun die zweite Ausstellung in der Ausstellungsreihe mit Künstlern der Künstlergruppe PARADOX in der Café Galerie PARADOX in Garmisch-Patenkirchen. Um ca. 19 Uhr wird
B.J. Antony von der Künstlergruppe eine kurze Einführung in die Arbeiten von
Inge Scholz-Stephan geben. Die Ausstellung wird vom 30. September 2001 bis zum 28. Februar 2002 in Partenkirchen zu sehen sein.

Inge Scholz-Stephan stammt aus Halle an der Saale, siedelte aber bereits 1954 über in den Odenwald, wo sie bis heute in Breuberg als frei schaffende Künstlerin vorwiegend Farbholzschnitte, Druckgrafik und Zeichnungen fertigt.

Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie zunächst durch Prof. Herbert Post in Schrift, Buchkunst und Typografie an der Kunstschule “Burg Giebichstein” in Halle. Ein Stipendium des RIAS Berlin ermöglichte ihr weitere Studien an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Schöneberg auf dem Gebiet freie und angewandte Grafik und Malerei.

Aus ihrem umfangreichen Wissen entwickelte Inge Scholz-Stephan schon bald einen ihr eigenen Stil als Grafikerin. Gegenüber der europäischen, oft harten, eindeutig schwarz/weißen Darstellungsweise des Holzschnitts strebte sie nach asiatischem Vorbild Transparenz und Luftigkeit an. Statt Farbflächen linear zu begrenzen, lässt sie diese im Bild überspielen. Das Schneiden der Holzplatte ist traditionelles Handwerk und nicht ganz mühelos, da jede Farbe eine eigene Druckplatte benötigt, bevor sie durch paßgenauen Übereinanderdruck eine Bild-gesamtheit ergeben. Überraschungseffekte sind dabei nicht ausgeschlossen, aber auch gerade das macht den Reiz dieser Arbeitstechnik aus.

“Zeichnen ist ERLEBEN!” sagt Inge Scholz-Stephan. Kohle und Kreide als Zeichenmaterial sind brüchig und launisch. Sie hinterlasssen kompakte, akzentuierte und ebenso flüchtige Spuren, die kaum korrigierbar sind und fordern von daher ein hohes Maß an Konzentration und Selbstdisziplin. Die Künstlerin beherrscht ihr Fach, wie man besonders an dem Zyklus “Ohne mich” sehen kann. Diese Serie mit ihrer wunderbar ironisch-humoristischen Aussage entstand aus dem Gedankengang, stofflicher Vergänglichkeit – entgegen der Realität – Leben zu verleihen. Da steht denn schon mal eine Hose, eine Brille, ein BH vom Menschen befreit in einer eigenen Geschichte.

Inge Scholz-Stephan schafft nicht nur handwerklich ein hohes Niveau, die Ergebnisse ihrer Arbeit regen die Fantasie mit einer Leichtigkeit an, die Gedankenflüge in ihre Bilderwelten geradezu heraus fordern. Wer sich davon überzeugen will und gern mit seiner Fantasie spielt, sollte diese Ausstellung unbedingt besuchen.

copyright: 1997-2002 B.J. Antony

<Start> <Über uns> <Künstler> <Projekte> <China> <Art-TV> <Chronik> <Shop>