CHRONIK

Vernissage mit
MANFRED KIESANT

Congress Center Marburg: 4. August 2000

Innerhalb ihrer nunmehr zehnten Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Congress Center Marburg (CCM), die bereits ein kleines Jubiläum bedeutet, stellt die Künstlergruppe PARADOX vom 4. August bis 31. Oktober 2000 den Künstler Manfred Kiesant mit seinen Arbeiten vor. Zu dieser Ausstellung und ganz besonders natürlich zur Eröffnung am 4. August um 19.30 Uhr im Foyer des CCM sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Um ca. 20 Uhr gibt B.J. Antony von der Künstlergruppe PARADOX eine kurze, allgemeine Einführung in sein Werk, doch Manfred Kiesant wird an diesem Abend ebenfalls in Marburg sein und selbstverständlich besser als jeder andere speziell zu seinen Arbeiten Auskunft erteilen können.
Manfred Kiesant wurde 1949 in Hatzfeld (Eder) geboren und begann seine künstlerische Laufbahn traditionell im Bereich der Zeichnung und Malerei, wobei er Aquarell-, Akryl- und Alkydtechniken bevorzugte. In den 90-er Jahren entdeckte er den Computer als alternatives Mittel, kreativ zu arbeiten. Um seine Kenntnisse zu erweitern, machte er zunächst eine Weiterbildung zum Projektmanager Multimedia am IAD in Marburg. Heute wendet er sein Wissen

praktisch an und ist neben seiner Kunst auch als freiberuflicher Webdesigner und digitaler Gestalter tätig.


Für Manfred Kiesant ergab sich aus seinen Erfahrungen heraus eine radikale Wende in seinem Werk als Künstler. An die Stelle von Stift, Pinsel, Farben und Leinwand früherer gestalterischer Arbeit sind als Werkzeug nun Computer, Grafiktablett, Maus, Scanner und Software getreten. Das Ergebnis zeigt mit enormer Eindringlichkeit, was ein professioneller Künstler mit seiner Fantasie aus dem Medium Computer schaffen kann. An erster Stelle steht zunächst das Ausgangsmaterial. Eine leere Flasche, ein altes Buch, ein abgebranntes Streichholz, ein verrosteter Schlüssel, eine flach getretene Getränkedose: alles das kann eine Assoziation wecken und Initialzündung für ein neues Bild sein. Gelegentlich hält Manfred Kiesant die Ideen in einem schnellen Scribble fest. Meist jedoch beginnt die Arbeit unmittelbar am Rechner. Ist das Material für die einzelnen Bildelemente erstellt - analoge oder digitale Fotografien, Scans der Fotos oder auch direkt von Objekten - folgt als nächster Arbeitsschritt das akkurate Freistellen der einzelnen Komponenten, die abschließend zu einem neuen Bild verschmolzen werden.

kieport_2000

Stillleben und Porträts bilden die Hauptelemente seiner freien Arbeiten. Was die Stillleben betrifft, so werden Alltagsgegenstände in ungewöhnliche Zusammenhänge gebracht, in denen sie eine neue, geheimnisvolle Bedeutung erlangen. Anregungen findet Manfred Kiesant im Bereich von "Kunst und Krempel", wie auch das "reale" Ausgangsmaterial oft vom Flohmarkt stammt. Am Computer entstehen dann die künstlichen, "virtuellen" Stillleben mit der ihm eigenen Note. Die Porträtaufnahmen wiederum werden durch die Kombination mit unterschiedlichsten kontrastierenden Materialien und Strukturen verfremdet, wobei der Aspekt der Vergänglichkeit oft eine Rolle spielt. Einerseits der mit dem Fotoapparat festgehaltene und konservierte Moment, andererseits Dinge, an denen die Zeit unübersehbar ihre Spuren hinterlassen hat.

Nebenbei bemerkt passt diese Ausstellung kongenial in die Räume des Congreß Center Marburg: sind dort doch die neuen Medien zuhause, deren kreativen Möglichkeiten sich Manfred Kiesant bedient.

copyright: 1997-2002 B.J. Antony

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