Rückschau

Vernissage mit EDGAR LINNER

INOSOFT AG Marburg: 14. Dezember 2000

INNOVATIVES UNTERNEHMEN PRÄSENTIERT INNOVATIVE KUNST

Im September weihte die INOSOFT AG, die sich als Systemhaus für Software und Beratung versteht, ihr eigens neu errichtetes Gebäude in Marburg-Cappel feierlich ein. Schon lange vorher wurde beschlossen, das gelungene Ambiente mit zeitgenössischer Kunst in Form von wechselnden Ausstellungen abzurunden. Dies führte zum Kontakt mit der bundesweit aber auch in Marburg bereits aktiven Künstlergruppe PARADOX, die nun ihre erste Ausstellung in den Räumen von INOSOFT mit dem sogenannten "Recyclingkünstler" Edgar Linner am 14. Dezember 2000 um 18.30 Uhr eröffnen wird. Zu dieser Vernissage sind alle interessierten Besucher, selbstverständlich bei freiem Eintritt, eingeladen. Gegen 19 Uhr wird B.J. Antony von der Künstlergruppe PARADOX eine kurze Einführung in die außergewöhnlichen Arbeiten von Edgar Linner geben.

Edgar Linner wurde 1951 in Lauenburg/Elbe geboren, lebt aber schon seit langen Jahren in Wulften bei Osterode/Harz, wo er in seinem alten Haus ein Atelier betreibt. Werkstatt wäre die bessere Bezeichnung, denn das Haus ist von oben bis unten mit Dingen vollgestopft, die jeder Mensch achtlos als Müll weg schmeißt. Er sammelt diese Reste der Zivilisationsgesellschaft und unter seinen Händen wird alles verarbeitet: ob Metall, Kunststoff, Holz, Stein, Innereien aus alten Waschmaschinen, Fernsehern, Computern, Autos, Deckel von Getränkedosen, Tubenverschlüsse, Lockenwickler, Bügeleisen, Transistoren oder Druckerkartuschen. Die Liste des Wohlstandsmülls scheint unendlich, daraus schöpft Edgar Linner und gerade das ist seine Kunst: aus den Resten der Wegwerfgesellschaft durch Zusammenfügen und eine besondere Farbgebung Werke zu schaffen, die nicht nur ästhetisch sind, sondern gleichzeitig die Auswirkungen der Technik und des technischen Fortschritts reflektieren. Dem Künstler gelingt dabei mit seiner Arbeit ein wunderbarer, paradoxer Kreislauf: der Mensch steht staunend vor dem, was er ansonsten einfach weg wirft. Dies erfüllt den Begriff Recycling mit einem völlig neuen Sinn.

Die Ergebnisse, die Edgar Linner mit seinen phantasievollen Gebilden erreicht, sind vielfältig. Das können auf Bildformat gebrachte Materialcollagen sein, die wie futuristische Städte anmuten. Auf der Basis einer Satellitenschüssel entsteht ein durchgestyltes UFO, das seine praktische Verwendung auch als Deckenleuchte finden könnte. Kleine, originelle Skulpturen bastelt er ebenso zusammen wie sehenswerte Installationen bis zu 12 m Höhe. Fragt man ihn nach den Intentionen seiner Arbeit, so liegt ihm am Herzen, an einen bewußten Umgang mit den Werten und Gegenständen dieser Welt zu erinnern und aus der Trümmerspur von Überresten die Achtung und Ehrfurcht vor dem Gegenstand zu bewahren. Dies gelingt ihm mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit. Blickt man vom Gesamteindruck eines Werkes auf die verschiedenen Details, erkennt man viele der verarbeiteten Materialien wieder. Oft Dinge des alltäglichen Gebrauchs, allerdings hervorragend gestalterisch und farbig neu zu einer immer wieder überraschenden Einheit komponiert.

Diese sehenswerte Ausstellung der Künstlergruppe PARADOX kann in den

linnport_2000

Räumen von INOSOFT zu den üblichen Geschäftszeiten noch bis zum 15. April 2001 angeschaut werden.

copyright: 1997-2002 B.J. Antony

<Start> <Über uns> <Künstler> <Projekte> <China> <Art-TV> <Chronik> <Shop>