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Detlef Hänsel:
DDReflexion

DDReflexion

Vielleicht werden sie fragen, was soll das, eine alte, verrostete Maschine auf einem weißen Tisch. Ich kann natürlich nicht alle meine Gedanken zu "DDReflexion" auf diesem Blatt wiedergeben. Vieles werden Sie gewiß auch selbst erkennen. Vor allem will ich mit dieser Arbeit vorbeugen, daß man sich in verklärter Rückschau irgendwelche Illusionen über die DDR macht.
"DDReflexion" soll erinnern an ein System, eine Maschinerie der Unfreiheit. An den Versuch, einen Teil unseres Volkes unter einen stalinistischen Machtapparat zu pressen.
Dieser Versuch erwies sich glücklicherweise als ein Irrtum.
Dennoch war eine machtbesessene Führungsclique nicht bereit, zu lernen. Sie fesselte ihr Volk mit Mauerbau und RGW. Es konnte nicht sein, was nicht sein durfte.
Man distanzierte sich von den eigenen Fehlern u. kaschierte diese. Obendrein präsentierte man sich der Welt noch als Paradies der werktätigen Menschen. Derweil hatte der Niedergang schon begonnen. Die Räder der Wirtschaft konnten sich so nicht mehr drehen, die Last der "brüderlichen Freundschaft" wurde immer drückender.
Der Haken, der einst die unterdrückten Völker mit kühnem Schwung ins Morgenrot emporheben sollte, liegt unbrauchbar am Boden. Die Uhr ist abgelaufen, und es bleibt nur noch ein geflügeltes Lenin-Wort: Auf den Müllhaufen der Geschichte!
Gewiß ist das nicht das letzte Wort über die DDR, aber für die Vorstellung von "DDReflexion" möge es genügen.


ORENDA
Osterode, Nov. 1994

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