Chronik 1998 - Peter von Sarközy im Congress Center Marburg


	CHRONIK

Congress Center Marburg:
12. Juni 1998

Ansprache von B.J. Antony anläßlich der VERNISSAGE
mit Peter von Sarközy

Einen schönen Guten Tag, ich freue mich, daß Sie heute zu dieser Ausstellungseröffnung mit den Arbeiten von Peter von Sarközy gekommen sind und möchte Sie - auch im Namen des Künstlers - herzlich willkommen heißen.
Mein Name ist Antony, ich bin Gründungsmitglied der Künstlergruppe PARADOX, die hier, wie Sie vielleicht bereits wissen, im CCM regelmäßig Ausstellungen mit verschiedenen Künstlern organisiert. Über diese Künstlergruppe möchte ich Ihnen an dieser Stelle kurz mehr erzählen.
PARADOX versteht sich als freie Interessengemeinschaft von Künstlern, die zusammen ausstellen, organisieren, arbeiten, Kontakte herstellen und verkaufen wollen, und dient vornehmlich als Vermittlungsstelle zwischen Künstlern und kunstinteressierten Privatpersonen oder Firmen und Galerien.

Dabei vereint PARADOX die Künste im weitesten Sinne unter einem Dach: Malerei und Skulpturen, Fotos oder Diashows, Wandmalereien, Auftragsarbeiten, Lesungen und Musikkompositionen, Kunstvideos, Kabarett, Performances, Theater: alles im Bereich der bildenden wie darstellenden Künste ist möglich.
PARADOX will zeigen, wie weit das Spektrum von Kunst reicht. Der Grundgedanke ist, innerhalb von Veranstaltungskonzepten zwischen all den Künsten, die sonst eher für sich bestehen, die Grenzen fließen zu lassen, die verschiedenen Bereiche zusammenzubringen, damit sie einander anregen und verstärken.
Ganz in diesem Sinne steht auch ein Projekt, das wir in diesem Jahr durchführen: unter dem Motto "Kunst ist eine Insel" gestaltet die Künstlergruppe PARADOX die Nordseeinsel Helgoland für zwei Monate - von August bis September - zu einem besonderem Kunsterlebnis. Die Kurverwaltung sowie die Gemeinde

Helgoland konnten für eine Zusammenarbeit gewonnen werden. Für zwei Monate mutiert die Nordseeinsel zu einer lebendigen Galerie, die einen umfangreichen Überblick aus dem Schaffen zeitgenössischer Kunst reflektiert. Boutiquen, Geschäfte, Hotels, Restaurants, öffentliche Gebäude werden zu Ausstellungsorten von Bildern, Skulpturen, Installationen. Auch im Freien über die gesamte Insel verteilt werden Skulpturen, Skulpturengruppen oder Installationen aufgebaut. Während der Dauer dieser Veranstaltung werden Künstler anwesend sein, die ihre Maltechniken vorführen, Malkurse anbieten oder andere Aktionen starten. Performance, Straßenmalerei, Video- und Computerkunst, Autorenlesungen, Kabarett, Musikkonzerte, Straßentheater, Varieté, Multivisionsshow bilden nicht nur einen Rahmen, sondern zeigen, wie vielfältig das Spektrum von Kunst sein kann. Die Besucher der Insel werden manche Überraschung erleben.
Eröffnet wird die Veranstaltung am 1. August 1998. Vorgesehen sind zur Vernissage an diesem Tag neben der Begrüßung sowie einer Einführung in das Konzept eine Performance, Straßenmusik und Life-Auftritte. Außerdem wird ein großer Teil der ausstellenden Künstler anwesend sein, nach dem Motto "Künstler an allen Ecken" werden sie mancherlei spontane Aktion starten.
Wenn Sie Interesse an diesem Kunstfestival haben, finden Sie mehr Informationen dazu oder auch zur Künstlergruppe allgemein im Internet unter http://www.paradox.novum-online.com - oder Sie nehmen sich etwas von dem Informationsmaterial mit, das ich hier ausgelegt habe.

Nun aber zum Künstler des heutigen Abends. Ich freue mich; Ihnen hier die Assemblagen von Peter von Sarközy vorstellen zu können. Was sind Assemblagen? Werde ich andauernd gefragt, wenn das Gespräch auf ihn kommt. "Dreidimensionale Collagen" pflege ich stets locker zu antworten und ernte meistens verständnislose Blicke. Man muß sie gesehen haben. Und wird dann vielleicht verstehen, was an Ideen- und Gedankenarbeit dahintersteht. Das fängt bereits beim Sammeln der Materialien an, die verarbeitet werden sollen. Sie müssen nicht nur in einen Zusammenhang gebracht werden, sich in das Thema einfügen, sondern auch in einer Harmonie zueinander kommen - denn das ist es (jedenfalls meiner Meinung nach) was der Künstler Peter von Sarközy unter anderem erreichen will: Materialien oder Materialienstücke, die nichts miteinander zu tun haben, in einem Thema zum Einklang zu bringen. Ich denke, das ihm dies sehr gut gelingt. Sie können sich hier einen Teil seiner Arbeiten heute in Ruhe anschauen und urteilen Sie selbst: welches Thema er auch anfaßt, er bringt es auf seine ureigenste Weise durch die Komposition aus Formen und Farben in eine harmonische Ausgewogenheit. Dabei können seine Bilder witzig und originell bis mystisch oder hintergründig sein - das Spektrum seiner Themen ist vielfältig und reicht bis zu Abstraktionen (wie Sie hier auch

sehen können). Wenn Sie wollen, können Sie seine Fähigkeiten selbst prüfen und ein Arbeit bei ihm in Auftrag geben - er fertigt nämlich auch persönliche Bilder auf speziellen Wunsch, wobei sich die Motive aus Beruf, Hobby, Sport, besonderen Liebhabereien oder was immer Ihnen einfällt ergeben können.
Gut, ich möchte meine Ausführungen an dieser Stelle beenden und Ihnen Zeit geben, sich selbst ein Bild von den hier ausgestellten Werken zu machen. Wenn ich einen Künstler vorstelle, liegt es mir fern, das Publikum beeinflussen zu wollen. Ich kann nur von meinen Eindrücken sprechen. Schauen Sie sich nun einfach in Ruhe um, lassen Sie die Bilder auf sich wirken - und wenn Sie Fragen haben, der Künstler Peter von Sarközy ist heute abend hier und Sie haben die einmalige Gelegenheit, mit ihm selbst über seine Arbeiten zu reden.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und schließe mit den Worten: die Ausstellung ist eröffnet!