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Ekkehard Stoevesand

 

MALEREI

 

BILDHAUEREI


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Geboren 1946 in Gransee. Aufgewachsen in Berlin.
Studium der Bildhauerei an der Hochschule der Künste Berlin.
Studium der Malerei an der Kunstakademie Hannover.
Lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Berlin.

Künstler sind anders ! So oder ähnlich lautet die gängige Redensart. Aus ihr erhellt sich das Vorurteil eines gewöhnlich Sterblichen gegenüber jenen, die Einmaliges schaffen und deshalb auch oft über den Wolken schwebend angesehen werden. Notwendige Grenzüberschreitungen oder Lebensrituale werden dem Künster als Menschen zugerechnet und die Tabuentgrenzung als Exaltiertheit eines übertriebenen Lebensgefühls geortet. Das Innovationsbedürfnis der Kunst projiziert jedoch solche Stereotypen in den Schaffensprozeß hinein, wobei eine schriller gewordene Medienwelt die Konkurrenz unter den Künstlern, sich ein anderes Ich zu geben, fortwährend stimuliert. Das Auge hat sich daran gewöhnt, anderes zu sehen, das "Normale" findet vor quotenbesessenen TV-Bildern kaum noch eine Gnade. Da ist es auch für den Künstler oft schwer, mit den Anschauungen und dem Arbeitsgerät eines "normalen" Menschen auszukommen. Verhält er sich nämlich wie seinesgleichen, sozusagen wie der Nachbar von nebenan, so wird denn auch gleich gesagt, er sei ein ganz normaler Mensch. So wie du und ich. Das hört sich zwar etwas befremdlich an, doch ein wenig Außergewöhnliches steckt noch dahinter, zeigt sich doch in dieser Redensart, daß eigentlich nicht das Normale vermutet worden ist. Aber immerhin: Mit dieser Erkenntnis wird der Künstler emotional als Mensch angeheuert und unter die wärmende und schützende Hülle des nachbarschaftlichen Lebens aufgenommen. Er erscheint dann als domestiziert und durchaus brauchbar für den täglichen Bedarf. Zwischen diesen Erkenntnisextremen ist der heutige Künstler angesiedelt. Er muß die Ikonen der bürgerlichen Lebenswelten beschmuddeln und innovative Löcher in Anschauungsstrukturen reißen, deren Haltbarkeit die Jahrhunderte überdauert haben.

In den unterschiedlichen Kontexten eines solchen sozialen und künstlerichen Umfeldes lebt auch Ekkehard Stoevesand. Und er produziert hier auch seine Kunst. In Berlin. Dort, wo die Extreme sich besonders hart berühren, wo aber auch das Gefälle menschlicher Rührungen zartweiche Stellen hat. Übereinstimmungen zwischen Schöpfer und Rezipienten lassen sich hier offenbar schneller herstellen als anderswo. Der Maler Ekkehard Stoevesand ist mit diesen Prämissen in Berlin aufgewachsen. Mit seinem scheinbar nie erlahmenden Temperament hat er sich und seine Lebensvorstellungen mit dem Wagnis eines "Freischaffenden" verbunden und joviale Beamtensicherheit rechtzeitig aus seinem Atelier verbannt. Ihm kommt es immer auf die Arbeit an ! Im Gegensatz zu den "Denkern" unter den Künstlern sieht Stoevesand mehr das "Sinnliche". Seine Gestik, seine Stimme, die kraftvolle Sprache finden sich in seinen Arbeiten wieder. Eloquenz und Tatkraft sind für ihn zwei Seiten einer Medaille. Auch gibt es für ihn keine Abstinenz im gesellschaftlichen Ambiente der von ihm geliebten Stadt. Er war deren kritischer Teilhaber, als noch lustvolle Sonnenseiten die Westberliner Insel beschienen, und er beteiligt sich heute an der Beförderung von Veränderungen, die in der zusammenwachsenden Stadt täglich neu eingeübt werden müssen.
Fritz Bartelt


 

Kontakt über Email: kunst@bjantony.de


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